Taste the Job – Azubi für einen Tag: Mit praxisnaher Berufsorientierung Auszubildende für das eigene Unternehmen gewinnen
Wie können junge Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte für die duale Berufsausbildung begeistert werden? Welche Rolle spielt die Berufsorientierung? Und welche Herausforderungen und Chancen bringen Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte mit? Diese Fragen diskutierten Achim Dercks und Michael Kellner mit Dieter Mießen, Kaufmännischer Leiter und Prokurist bei der Frisch & Faust Tiefbau GmbH gemeinsam mit Azubis und Mitarbeitenden mit Fluchthintergrund und Ausbildungsinteressierten eines B2-Berufssprachkurses in Berlin.
Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz, betont dabei den weiterhin hohen Stellenwert der dualen Berufsausbildung:
„Die duale Ausbildung ist nach wie vor ein Erfolgsmodell - sowohl für junge Menschen als auch für Unternehmen. Sie bietet einen perspektivenreichen Berufseinstieg und ist zudem ein wichtiger Baustein, um den Fachkräftebedarf in den Betrieben zu decken. Auszubildende mit Flucht- und Zuwanderungshintergrund sind dabei in den letzten Jahren zu einer wichtigen Zielgruppe für die Unternehmen geworden. Umso wichtiger ist es, diese Zielgruppe auch in Zukunft zu erreichen. Dafür braucht es gute Informationen und Vorbilder aus der Praxis, die zeigen, wie es geht und welche Entwicklungsmöglichkeiten es gibt. Gemeinsam mit der Allianz für Aus- und Weiterbildung und dem Sommer der Berufsausbildung setzen wir genau hier an: Wir möchten die Attraktivität der dualen Ausbildung stärken, praxisnahe Informationen vermitteln und so junge Menschen für die Ausbildung begeistern.“
Taste the Job – praxisnahe Berufsorientierung ist wichtiger denn je
Im Rahmen der Veranstaltung „Taste the Job – Azubi für einen Tag“ konnten Ausbildungsinteressierte an unterschiedlichen Stationen typische Aufgaben des Tiefbaufacharbeiters und des Rohleitungsbauers simulieren. Teilnehmende konnten das Ausheben einer Baugrube mit einem Minibagger üben und mit einer ferngesteuerten Kamera ein Kanalrohr inspizieren.
„Eine praxisnahe Berufsorientierung ist aktuell wichtiger denn je, um junge Menschen für eine duale Ausbildung zu begeistern“, betont Achim Dercks, stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer: „Auch wenn die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge nach den Pandemiejahren wieder steigt, bleibt jedes Jahr eine Vielzahl an Ausbildungsstellen unbesetzt. Die große Herausforderung besteht weiterhin darin, ausbildungsinteressierte Menschen und Betriebe zusammenzubringen. Damit eine passgenaue Beratung und Vermittlung in die Betriebe gelingt, müssen junge Menschen ihre Interessen und Fähigkeiten kennen. Das gelingt dann besonders gut, wenn sie die Möglichkeit haben, unterschiedliche Berufe und ihre Entwicklungschancen in der Praxis zu erleben. Unternehmensbesuche, Arbeitssimulationen und Betriebspraktika sind dabei wichtige Instrumente.“
Den Fachkräftemangel in der Baubranche spürt auch das Berliner Bauunternehmen Frisch & Faust Tiefbau GmbH. Um den eigenen Bedarf an dringend benötigten Fachkräften zu sichern, setzt das Unternehmen seit einigen Jahren vermehrt auch auf die Ausbildung von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte. Um diese Zielgruppe zu erreichen, bietet das Unternehmen niedrigschwellige Kennenlernangebote und eine praxisnahe Berufsorientierung an.
Dieter Mießen, Kaufmännischer Leiter und Prokurist der Frisch & Faust Tiefbau GmbH fasst zusammen:
„Der Fachkräftemangel beschäftigt uns bereits seit einigen Jahren. Passenden Nachwuchs zu finden, gestaltet sich für uns immer schwieriger. Mit vielfältigen Ansätzen versuchen wir junge Menschen für den Tiefbau zu begeistern. Wir sind auf Ausbildungsmessen unterwegs, bieten Betriebspraktika und organisieren Baustellentage, um Einblicke in Ausbildungsinhalte zu ermöglichen. Vor allem für Azubis mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte ist dieser praxisnahe Zugang wichtig, um Hürden bei der Bewerbung abzubauen, eine klare Vorstellung der Ausbildungsinhalte zu vermitteln und damit Ausbildungsabbrüche zu vermeiden.“